Zweiter Tag heute im Krankenhaus, die Gelegenheitsbauchkrämpfe nehmen an Frequenz und Heftigkeit ab. Nur das Kopfweh schwirrt mir noch im Kopf herum. Breast Clinic ab 8 bis 15:30 Uhr oder solange, bis keiner mehr draußen sitzt. Und man muss sich die Clinic wie so eine klassische amerkanische Walk-in Clinic vorstellen, nur bei heute etwa 35-40°C, rammelvoll, lauter kränklich aussehende Leute die sitzen und gehen und warten. Genervt zu schauen trauen sich die meisten gar nicht. Das UMMC ist wird als Unikrankenhaus vom Bildungsministerium bezahlt und ist für die Patienten teuerer als die vom Gesundheitsministerium getragenen General Hospitals. (Ganz abgesehen von den vielen privaten Kliniken natürlich). Für viele ist der Trip ins University of Malaya Medical Center eine große Ausgabe und viele können sie sich auch gar nicht leisten. Dann gibt es aber einen Social worker, der die finanzielle Situation evaluiert und Freistellungen ermöglicht.
Prof. Yip macht dann eine Einfraushow los die sich gewaschen hat: Ich denke sie allein hat 80-90 Patienten gesehen und dabei immer in den Interimspausen die anderen Medical Officers (etwa 4 oder 5 parallel) mit unterstützt. Dabei kommt alles, von psychosomatischem Brustschmerz, über postmenopausale Beschwerden hin zu Knoten in der Brust und post-Op Follow-ups. Jede bekommt dabei ein "can" ein schulterklopfendes -lah, ein "don't worry you're fine" mit auf den Weg und verlässt eher lächelnd die Sprechstunde. Außer die Brustkrebse, die nicht mehr zu retten sind. Und es gibt sie hier zu sehen, exulzerierte, metastasierte, die ganze Brust zerfressen habende Tumoren, die oft wegen Angst vor der Kosten oder dem Glauben an andere Heilverfahren nicht therapiert werden. Prof. Yip scheint es sehr pragmatisch zu nehmen: sie macht was machbar ist - und das bedeutet auch so viele Patienten wie möglich zu sehen - und was nicht zu machen ist, muss man so hinnehmen. Auch ganz reizend ist die ziemlich schmerzfrei Art, mit der man hier mal dicke Nadeln in irgendwelche "Breastlumps" reinsteckt, also kurz Alkoholwischerchen drauf, und dann rein die Nadel und mal schauen ob es eine Zyste ist. Dann kommt der BH wieder drüber und fertig ist die Diagnose, da wird nicht lange mit aseptischen Bedingungen rumgeschustert, oder Lokalanästhesie, oder was dem zuckenden Weißbrotstudenten sonst noch so einfallen würde. Zack - Diagnose gefestigt, danke, "don't worry, lah" "Next".
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