Dienstag, 15. Januar 2008

Strand, Sylvester, Sihanoukville

Von Phnom Penh nach Sihanoukville sind es etwa 4 Stunden mit dem Bus, die Straße - einer der National Highways, ist leidlich gut ausgebaut, wenn auch nur eine kleine Landstraße.


Der Ausblick von unserem Shack. Shacks sind einfach zusammengezimmerte Holzgebäudchen, in denen ein paar Zimmer untergebracht sind - in unserem Fall waren die für umsonst zu bewohnen. Ansonsten gibt es in diesen Shacks kaum was - mal einen Pool Tisch (s.u.) und ein zwei Toiletten, duschen aber zum Beispiel musste man sich direkt mit einem Plastikkrug Wasser aus einem der Waschzuber schöpfend. Finanziert haben sich die dort darüber, dass sie darauf vertrauten, dass sowieso alle dort sehr faul sich fühlen und dementsprechend auch ihr Essen direkt vor Ort nehmen. So hat's auch funktioniert, mit der netten Dreingabe, dass das Essen trotzdem noch sehr billig war. Geschlafen haben wir direkt über dem Strand.
Und wir hatten Erholung nach den ganzen Tagen in der schwirrenden Großstadt ziemlich nötig. Was anderes gab's auch nicht zu tun, rumliegen, essen und baden.

Sandburgenbauen war eine größere Attraktion, als ich gedacht hatte, aber die einheimischen Kinder hatten das glaube ich noch gar nicht gesehen und sonst fanden es eigentlich auch alle mittelgroßen und ganz großen Leute am Strand ziemlich lustig - wobei man natürlich ziemlich tolerant sein muss, wenn ganz viele verschiedene Baumeister an der eigenen Burg rumbasteln.



Des Nachts wurde der Pooltisch, im Bild rechts, mit einem Moskitonetz überspannt und ruck-zuck in eine Übernachtungsmöglichkeit umgewandelt. So muss es sein, nicht so eine aufgesetzte "An das grüne Filz kommen nur Plastikkugeln und weiße Handschuhe"-Attitüde, sondern schon mal tropischer Pragmatismus.
Dann der 31.12. unser Schnorchelausflug - natürlich gibts vom Unterwasserleben keine Fotos. Man muss aber auch sagen, dass, obwohl wir einiges gesehen haben, das Riff und das Tierleben durch Überfischung von Thailand und Vietnam her, sowie durch Dynamitfischen völlig heruntergewirtschaftet ist. Man hat den Eindruck, das Biotop fängt sich gerade wieder und langsam breiten sich wieder unterschiedliche Arten aus. Es ergab sich im Übrigen die Möglichkeit meinen seit 4 oder 5 Jahren schon nicht mehr benutzten Tauchausweis zu benutzen und Tauchen zu gehen (den Ausweis musste ich natürlich niemandem vorzeigen). Unterwegs waren wir auf dem Schiff eines seit vielen Jahren dort lebenden Franzosen (Danny), ein drahtiger, kleiner, gut gelaunter Halb-Einheimischer, der mir erzählte, dass es gerade am Anfang, etwa 1993/94 als er nach Kambodscha kam noch ganz anders aussah. Überall seien Gewehre zu sehen gewesen, Landminen überall und sehr viel weniger Touristen. Aber er ist geblieben, weil er sich wohl fühlt dort und hat jetzt ein Schiff auf dem er Leute zum Schnorcheln und Tauchen bringt.


Gesehen haben wir im Wasser: 1 kleiner Hai, der erst abgezogen ist, nachdem ich ihn am Schwanz gepackt und wachgeschüttelt habe, 1 Muräne (neonfarben), riesige Muscheln, ein Rochen, einige Tintenfische, Clowns- und viele andere Fische, z.B. einen ziemlich großen Kugelfisch, aber wir haben ihn nicht dazu bekommen sich aufzuplustern.


Dir Rückfahrt bei Gegenwind hat sich gezogen und war sehr rauh. Wir waren die ganz Zeit auf dem Oberdeck und haben uns durchschütteln lassen.
Dann Abendessen in der Shack - und im Vordergrund das Blaue: mein dort entdeckter Lieblingscocktail aus dem Eimer: der Mekong Whiskey Bucket! Sehr lecker und sehr praktisch, man sollte viel öfters Getränke in kleinen Spieleimern ausschenken.
Zu Mitternacht - das Feuerwerk, natürlich mussten wir
schwimmen gehen. Dabei ist uns aufgefallen, dass in dem Gewässer luminiszentes Plankton unterwegs ist, was jede Bewegung die man unter Wasser macht als eine leuchtende Spur aus vielen kleinen leuchtenden Punkten nachwirken lässt - sehr stimmungsvoll, und noch besser, wenn man durchtaucht. Ein tolles Gefühl. Komisch ist, dass, egal wie man sich anstrengt man die Urheber des Leuchtens nicht zu Gesicht bekommt, zu klein vermutlich und trotzdem so hell, dass man sie gut sehen kann.
Wir mussten dann doch mal ein Moped leihen - lange genug hatten wir uns zurückgehalten. Natürlich ohne den Führerschein auch nur gezeigt zu haben (oder, um präzise zu sein, ohne überhaupt einen validen Führerschein für ein Moped mit 125 Kubikzentimeter Hubraum zu haben...) füllte ich kurz eine kleine Quittung aus und dann gings los, zu Beginn noch etwas wackelig, und immer sehr langsam, wie gesagt, schnell ist sowieso keiner unterwegs hier. Dann zur Tankstelle - wo der Tankwart zum Glück wusste, wo der Tank ist, wovon ich ja keine Ahnung hatte, und dann sind wir so langsam die Küste entlang und haben uns die Strände angeschaut, die kurz hinter unserem Shack überhaupt nichts mehr beherbergten, die große Resortbauphase kommt vermutlich bald, im Moment ist es noch absolut leer überall.
Und ja- wir hatten keine Helme auf - leichtsinnig? Ein bißchen bestimmt, aber - und ich hoffe Edith bestätigt das auf Nachfrage (Wehe wenn nicht!) wir sind ganz vorsichtig gefahren, haben kein Risiko auf uns genommen und waren nicht im schweren Verkehr unterwegs. Einfach ganz locker die Küste entlang. Nach ca. 3 Stunden hat uns dann der Popo so sehr wehgetan, dass wir zurückkehrten, außerdem ist es dunkel geworden, und wir hatten keine Lust ohne Tageslicht unterwegs zu sein.

So sieht es aus, wenn man sich von einem Motofahrer mitnehmen lässt - die billigste Möglichkeit vorwärts zu kommen. Hier Edith auf dem Weg zum Busbahnhof und dann Richtung Siem Reap.

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